SG Mossautal mit knapper Kasse

Jahreshauptversammlung - Beitragserhöhungen und Trainerwechsel im Fokus

OBER-MOSSAU: Vorherrschendes Thema bei der Jahreshauptversammlung der Sportgemeinschaft Mossautal 2010 war die Finanzknappheit des Vereins. Steigenden Kosten im Energiebereich und im sportlichen Zweckbetrieb stehen fallende Einnahmen im wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb gegenüber. Kassenwart Herbert Hartmann berichtete vom Wegfall der Beteiligung des Vereins an lukrativen Festivitäten in den letzten Jahren. Auch ein weiteres Engagement des Kikeriki-Theaters stehe momentan noch aus. Die lang anhaltende schlechte Witterung und viele Wochenspiele leisteten ihr Übriges, was die Zuschauerbeteiligung angehe. Ein strikter Konsolidierungskurs in der Vergangenheit und die Nutzung aller möglichen Einsparpotenziale habe diese Entwicklung zwar verlangsamen, aber nicht aufhalten können. Verbindlichkeiten aus dem Sportplatzbau in Hiltersklingen und der Anschaffung der Blockhütte am Sportgelände in Ober-Mossau belasten die Situation zusätzlich. In Konsequenz dessen hat der Vorstand den Antrag auf Beitragserhöhungen an die Versammlung gestellt, der nach kontroversen Diskussionen bei zwei Enthaltungen einstimmig verabschiedet wurde. Der Beitrag wird somit ab dem 01.01.2014 von 30 Euro auf 40 Euro angehoben. Der gestaffelte Familienbeitrag schlägt nun mit ebenfalls 40 Euro für das erste Familienmitglied, 30 Euro für das zweite Familienmitglied und 20 Euro für das dritte Familienmitglied zu buche - vormals 30 Euro, 24 Euro und 18 Euro. Alle weiteren Familienmitglieder werden nach wie vor beitragsfrei geführt. Mit dieser Anpassung befinde sich der Verein jedoch immer noch am unteren Ende der Skala, wie die Beitragsstrukturen von vergleichbaren Vereinen im Odenwaldkreis zeigten, so Hartmann abschließend.
Weitere Sorgen macht dem Verein der Jugendbereich. Gerade einmal acht Kinder sind noch bei der SG Mossautal gemeldet, die mit einer Gastspielgenehmigung bei anderen Vereinen spielen. Der stellvertretende Jugendleiter Steffen Friedrich macht in seinem Bericht neben dem demographischen Wandel auch den allgemeinen Stellenwert des Fußballsports beim Nachwuchs verantwortlich. Dies sei aber kein Alleinstellungsmerkmal in Mossautal. Viele andere Vereine hätten mit den gleichen Nöten zu kämpfen. Im Hinblick auf die Zukunft des Vereins werde der Vorstand und sein Umfeld alle Möglichkeiten ergreifen, diesem Trend langfristig entgegenzuwirken. Dies schließt vor allem mit ein, genügend Betreuer bereitstellen zu können.
Neben den gesellschaftlichen Ereignissen sprach der Vorsitzende Christoph Reeg von einer ausgeglichenen Spielzeit beider Mannschaften - beide belegen momentan mit Rang fünf und sechs Plätze im vorderen Drittel der Tabelle. Veränderungen kündigten sich in der sportlichen Leitung beider Teams an. Für die kommende Saison konnte mit Benjamin Walz ein kompetenter Nachfolger für Gerd Beisel verpflichtet werden, der den Verein in Richtung Bad König verlassen wird. Michael Becker als seitheriger Coach der zweiten Mannschaft hat nach dieser Spielzeit ebenfalls seinen Abschied als Trainer und Spieler angekündigt. Hier übernimmt mit Steffen Friedrich ein erfahrener Akteur aus den eigenen Reihen zukünftig die Verantwortung.

AH-Beauftragter Reinhard Schork sprach in seinem Bericht ebenfalls von Nachwuchssorgen. Da immer weniger Spieler zur Verfügung stünden, werde man sich zukünftig vermehrt auf Kleinfeldturniere konzentrieren. Mit Unterstützung der zweiten Mannschaft konnten immerhin noch vier Partien im abgelaufenen Jahr ausgetragen werden.
Trotz aller Widrigkeiten sehe der Verein zuversichtlich in die Zukunft, so Reeg abschließend. Die Diskussionen um die Beitragserhöhungen hätten gezeigt, dass eine hohe Identifikation mit dem Verein vorhanden ist. Wenn sich diese in einer aktiven Beteiligung am Vereisleben umsetzt, ist man auf einem guten Weg.
Für vierzig Jahre Mitgliedschaft wurden Werner Back, Heiko Brand, Werner Dingeldein, Gerhard Fischer, Norbert Groll, Reiner Muhn, Harald Tappert, Jürgen Gölz, Bert Christmann, Manfred Menzer und Jürgen Schmachtel geehrt. Seit 25 Jahren sind Harald Stephan, Kai Heck, Alican Bozkurt und Lothar Jeckel dem Verein treu. Besondere Verbundenheit zum Verein bewies der langjährige Vorsitzende Adolf Schork - er wurde für 50 Jahre Vereinszugehörigkeit ausgezeichnet.
(kh)